Entgegen meiner Gewohnheit möchte ich ein paar Worte zu einigen Ereignissen im Jahr 2019 schreiben. Es war ein Jahr, das meine Sicht auf viele Dinge veränderte, vor allem auch in Bezug auf die Schreiberei.
Das Jahr begann für mich sehr schlecht und erreichte seinen Tiefpunkt erst im Spätsommer, doch wie schon einst ein Hobbit zu einem anderen sagte:
„… letzten Endes geht auch er vorüber, dieser Schatten, selbst die Dunkelheit muss weichen. Ein neuer Tag wird kommen …“
Der Schatten am Anfang des Jahres – das war eine lebensbedrohliche Krankheit, die aus heiterem Himmel mein Leben verdunkelte. Mehrere Wochen befürchtete ich das Schlimmste. Als nach OP und Therapie dann alles wieder gut lief, war die Dunkelheit erstmal gebannt.
Euphorie oder sonstige Gefühle stellten sich bei mir nicht ein, zu augenscheinlich war geworden, wie zerbrechlich und absolut vergänglich das Leben sein kann.
Ich hatte allerdings erkannt, welche Dinge mir wirklich wichtig waren, mich wirklich erfüllten.
Familie, Freundschaft und – ja, das Schreiben. Das waren die Dinge, die mich in der düsteren Zeit vorantrieben.
Noch in meiner Genesungsphase beendete ich den Roman „Nano: Lüneburg“, und spätestens als ich die Leipziger Buchmesse besuchte und Kontakt zu den tollen Leuten von PAN (Phantastik Autoren Netzwerk) aufgenommen hatte, lockerten sich die düsteren Wolken langsam und ließen Sonnenstrahlen durch.
Nicht nur einer, sondern zwei Verlage interessierten sich für meinen Roman! Meine Laune wurde immer besser, die Nachwirkungen der Therapie schwächten sich langsam ab und sogar eine meiner Passionen – das Fliegen – konnte ich mit viel Unterstützung von tollen Vereinsmitgliedern wieder in Angriff nehmen.
Ich schrieb zwei lange Kurzgeschichten, von der eine in eine Anthologie aufgenommen wurde, und gab eine Lesung im Buchcon in Dreieich. Alles war wieder gut, bis völlig unerwartet ein Todesfall in meiner Familie eintrat und die Düsternis zurückkehrte.
Die Vergänglichkeit des Lebens hatte mir mal wieder gezeigt, dass sie jederzeit zuschlagen kann. Überall.
Das Jahr 2019 ging diese Woche zur Neige, und auch wenn die Sonne für mich heute noch nicht die Kraft hat, die sie vor über einem Jahr hatte, so weiß ich doch, dass sich das wieder ändern wird.
Ich wünsche allen Lesern ein frohes und vor allem gesundes neues Jahr 2020!